Die Corona Krise ist hochkomplex, nie dagewesen und mit zahlreichen (langfristige) Veränderungen bestückt.
Sie erfordert von der Führung in der Corona Krise Flexibilität und effektives Management, um das Remote-Chaofls zu überblicken, das in Deutschland herrscht.
Corona erfordert ein schnelles Tempo, die getroffenen Maßnahmen sind entscheidend und zukunftsweisend.
Im Gegensatz dazu bedeutet Führung auch, seine Mitarbeiter über diesen Zeitraum zum bestmöglichen Ergebnis zu führen und eine Vision für sich selbst als Führungskraft nach Corona zu haben.
Legen Sie den Fokus auf das, was als nächstes kommen wird, und bereiten Sie sich darauf vor, entsprechend zu liefern.
Das bedeutet ähnlich wie bei der Spekulation mit Aktien, über das Unmittelbare hinaus zu sehen, die nächsten drei, vier oder fünf Hindernisse zu antizipieren und bestmöglich zu erahnen, was in einem halben Jahr sein wird.
Wir analysieren, fördern und coachen Führungskräfte seit vielen Jahren per Leadership Coaching.
In Krisenzeiten haben wir immer wieder festgestellt, dass der Fokus zu sehr auf das Managen und zu wenig auf das Führen selbst gelegt wird.
Management heißt für uns, dass man sich auf Verantwortlichkeiten und Zahlen fokussiert, was einen enorm wichtigen Faktor etwa für die Kennzahlen im Personalmanagement während der Corona Krise darstellt; Führung hingegen und gerade moderne Führung bedeutet, dass man seine Mitarbeiter wortwörtlich durch die Krisenzeit führt, sie dabei weiterhin fördert und auftritt wie ein Coach, nicht wie ein herablassender Chef.
Hier sind vier Führungsfehler, die wir in Krisenzeiten immer wieder festgestellt haben und die Sie dringend vermeiden sollten:
Das menschliche Gehirn ist so programmiert, dass es angesichts einer Bedrohung seinen Fokus einschränkt. Es ist ein evolutionärer Überlebensmechanismus zum Selbstschutz.
Der Führungsfehler besteht hier darin, dass das Sichtfeld auf das Hier und Jetzt beschränkt ist und damit nur auf die Dinge gerichtet, die auf dem Schreibtisch liegen oder über den Kontakt im Tages- bzw. Wochenmeeting besprochen wurden.
Wichtig für Sie als Führungskraft in dieser Situation ist, dass Sie sich zurückziehen und Ihren Horizont erweitern, um über den Tellerrand hinauszuschauen.
Suchen Sie Mittelwege, denken Sie in anderen Perspektiven (z.B. Ihrer Mitarbeiter, Ihrer Kollegen im Management, Ihrer Kunden, sogar Ihrer Bewerber in dieser Zeit) und erfassen Sie so Hintergründe.
Es ist das, was wir Meta-Führung von Mitarbeitern nennen - eine breite, ganzheitliche Sicht auf Herausforderungen und Chancen.
Fokussierte Meta-Führung fördert ein zielgerichtetes Management.
Mit einer breiteren Sichtweise stellen Sie eventuell fest, dass Ihre dringlichste Aufgabe darin besteht, den Kommunikations- und Informationsfluss zwischen Ihrem Team und Ihnen zu erhöhen.
Oft passiert es, dass man kurzsichtig zu viel mit den Kollegen des Managementboards oder der Führungsriege spricht und dabei vergisst, dass die Mitarbeiter gerade jetzt mehr Informationen und Coaching von Ihnen benötigen als vor der Krise (wie soll von zuhause aus gearbeitet werden, welche Kennzahlen sind jetzt wichtig, welche Projekte haben Priorität, wie fällt das Feedback des Chefs aus, etc.).
Rücken Sie näher an Ihre Mitarbeiter und behalten Sie einen Weitblick-
Filtern Sie auch Informationen, die Ihr Team nur verunsichern würden – und gewinnen Sie sogar durch diese Zeit der Pandemie, in dem Sie die Mitarbeiterbindung erhöhen.
Auch nach Corona werden Jobs umkämpft und Traumjobs rar sein.
Genau jetzt können Sie zu Einem beitragen, das immer wahr bleiben wird: Niemand kündigt einen Traumjob.
Also tragen Sie Ihren großen Teil dazu bei, dass Ihr Team der Arbeit dieses Prädikat geben kann.
Für Führungskräfte, die innerhalb der Organisation oder in einer einzelnen Branche aufgestiegen sind, kann es spannend sein, eine Krise zu bewältigen.
Der Führungsfehler ist hier, dass Sie häufig in Ihre Komfortzone innerhalb des Unternehmens zurückkehren.
Und eines ist die Coronakrise nicht:
Eine Zeit für die Komfortzone.
Wenn Sie Entscheidungen auf Management-Level treffen, steigt Ihr Adrenalinspiegel, ebenso wenn Entscheidungen umgesetzt und Maßnahmen ergriffen werden.
Sie haben das Gefühl, dadurch einen greifbaren Mehrwert zu schaffen.
Auch das ist menschlich.
Diesem Hoch folgt aber schon bald ein abruptes Tief, das sich als teurer Fehler herausstellen kann.
Wichtig für Sie als Führungskraft in dieser Situation ist, dass Sie langfristig denken und durch diese Krise führen.
Denken Sie daran, wie Corona Unternehmen verändern wird:
Die Pandemie wird einen so disruptiven Einfluss auf die Arbeit in Ihrem Unternehmen haben, dass es darum gehen muss, die Zukunft zu bewältigen, nicht nur die Gegenwart, in dem Sie sich in die Management-Aufgaben zurückziehen.
Es ist (auch) Ihre Aufgabe, Ihr Team und Organisationseinheit auf die Veränderungen der nächsten Wochen, Monate und Jahre vorzubereiten. Delegieren Sie Aufgaben, vertrauen Sie ihrem Team und lassen Sie auch Ihre Mitarbeiter schwierige Entscheidungen treffen.
Es gehört zu den Trends der Arbeitswelt, dass Unternehmen flacher werden und eine Matrix die Karriereleiter in vielen Bereichen ablöst.
Ihren Mitarbeitern ein guter Coach zu sein heißt, gerade jetzt Unterstützung und Anleitung bei Entscheidungen in ihren Jobs zu geben – eben nicht jede Facette des Managements an sich selbst zu reißen.
Es ist die perfekte Zeit, Ihre Leistungsträger zu ermutigen, Ihnen Verantwortung zuzusprechen und Ihren Mitarbeitern Vertrauen zu zeigen, dass Sie das richtige tun.
Wenn die Führungskraft tiefes Vertrauen in das Tun Ihrer Mitarbeiter (auch auf Entscheidungsebene) haben, können Sie ihre Bemühungen auf das konzentrieren, was notwendig ist, um stärker als zuvor aus der Krise herauszukommen.
Tun Sie das nicht, bleiben oder sind Sie ein Vorgesetzter, der Mikromanagement betreibt – und keiner braucht Mikromanager heutzutage.
Das Coronavirus bringt zahlreiche Risiken und Unklarheiten mit sich, mit denen vorher niemand je gerechnet hätte.
Je mehr Zeit vergeht, desto mehr Gegebenheiten erscheinen volatil und unsicher.
Der Führungsfehler ist das Bestreben, alles kontrollieren zu wollen.
Plötzlich ergeben sich neue Genehmigungsebenen für kleinere Entscheidungen, Ihre gesamte Organisation reagiert weniger schnell (und ebenso unsicher), die Folge:
Frustration und Zynismus wachsen mit jeder neuen Einschränkung.
Eine gefährliche Abwärtsspirale.
Wichtig für Sie als Führungskraft in dieser Situation ist, nach Ordnung zu streben und diese aktiv zu suchen.
Ordnung bedeutet in Ihrem Fall, dass Ihren Beschäftigten wissen, was von ihnen erwartet wird und was sie von anderen (und das inkludiert Ihren Vorgesetzten) erwarten können. Erkennen Sie, dass eine vollständige Kontrolle unmöglich ist, Corona bringt zu viele Variablen mit sich, die außerhalb jeder Kontrolle liegen.
Bestimmen Sie also, welche Entscheidungen nur Sie treffen können, und delegieren Sie den Rest. Stellen Sie klare Leitfäden und Prinzipien auf und verzichten Sie dabei auf die Versuchung, alles selbst zu tun. Diese Disziplin und die Vision, die Sie als Führungskraft nach Corona brauchen und kommunizieren müssen, sind der Schlüssel zum Erfolg.
Als Kommunikator nehmen Sie Ängste Ihrer Mitarbeiter, verbreiten Hoffnung auf Normalität und können die Situation nutzen, um neue Normen (Stichwort Home Office) zu etablieren. Gute Kommunikation zahlt immer die Identifikation der Mitarbeiter ein und als Führungskraft können Sie so Mitarbeiterengagement messen.
Es mag offensichtlich erscheinen und doch vergisst man es in der ganzen Hektik:
Dies (und andere Situationen) werden als Krisen bezeichnet, weil sie Menschen betreffen.
Die kritische Situation ergibt sich, weil Menschen diverse Nachteile und gefährliche Risiken erfahren.
So erscheint es paradox, aber der Führungsfehler liegt genau darin, dass wir uns scheinbar ganz natürlich auf Kennzahlen wie Aktienkurse, Umsätze, Kosten, etc. konzentrieren. All diese Zahlen sind wichtig, aber sie sind das Ergebnis koordinierter Bemühung von Menschen als Mitarbeiter, Konsumenten oder Dienstleistern.
Ihre Organisation existiert, damit Sie gemeinsam Ziele erreichen und Sinn erschaffen, für die es sich zu arbeiten und leben lohnt – niemand kann dies als einzelne Person erreichen.
Wichtig für Sie als Führungskraft in dieser Situation ist, dass Sie Ihre Mitarbeiter menschlich und in Ihren Bemühungen als wertgeschätzte Kollegen und starkes Team vereinen. People Management gilt als eine der wichtigsten Führungseigenschaften der Gegenwart.
Beginnend mit einer aussagekräftigen Mission der Führung in der Corona Krise, einer Vision für die Zukunft und durch Sie als Coach vorlebten Werten, wie sie gegenseitig miteinander umgehen möchten.
Ihr Führungsansatz ist die Art und Weise der Kommunikation, die jedes Teammitglied versteht, dass dieser Ansatz jederzeit und jedermann bekannt ist und dass jede Bemühung Ihrer Mitarbeiter anerkannt und geschätzt wird.
Genau dies gibt jeder erfüllten Aufgabe eine tiefe Bedeutung, nach der Ihre Mitarbeiter streben – unnötig zu betonen, dass diese Anerkennung etwas ist, wonach jeder Mensch strebt.
Je mehr Sie sich auch mit persönlichen Fragen Ihrer Mitarbeiter befassen, desto mehr können Sie auf diese eingehen und ein Umfeld schaffen, in dem alle gemeinsam motiviert zum Erfolg Ihrer Mission und Vision als guter Chef beitragen.
Wir unterscheiden innerhalb der Kommunikation mit den Generationen, aber eines gilt universell egal wie alt Ihre Beschäftigten sind:
Gutes Feedback, das fair, fokussiert und frequentiert ist, nimmt jeder Mitarbeiter gern entgegen.
Wie in vielen anderen Bereichen wie dezentralisierter Zusammenarbeit, Visuelle Meetings und Kommunikation oder Online-Konsum beschleunigt die Corona Krise vor allem eins: Den großen Bedarf an modernen Führungskräften.
Als moderne Führungskraft übertragen Sie Ihren Teammitgliedern Verantwortung, vertrauen Ihnen und lassen Sie Entscheidungen treffen anstatt Mikromanagement zu betreiben und zu kontrollieren.
Sie geben damit Kontrolle ab und konzentrieren sich auf die eigene Ordnung und dass alle auf ein gemeinsames Ziel hinarbeiten.
Ihre Aufgaben im Management sehen und verstehen Sie, wissen aber, dass Zahlen und Deadlines davon abhängig sind, wie effektiv, fair und kommunikativ Sie die Menschen in Ihrem Team behandeln und Ihnen Vision, Mission und Werte verständlich machen.
Sie agieren statt zu reagieren, Sie coachen statt autoritär herablassend zu „bossen“, Sie betrachten die Situationen weit- anstatt kurzsichtig – und so können Sie die Führungsfehler während Corona vermeiden und gehen Sie stark, mit einer verschworenen Einheit als Team in die Zukunft nach der Pandemie.
Erfahren Sie zudem in unserem Corona-FAQ für Führungskräfte Antworten auf die wichtigsten Fragen während dieser außerordentlichen Zeit.