„Toll, dass Sie proaktiv nach Information zum Feedback Burger gesucht haben! Schlecht, dass Sie nicht selbstständig über die Vor- und Nachteile nachgedacht haben oder was Ihre Haltung dazu ist. Doch schlussendlich möchten wir Sie loben, dass Sie über diese Seite lernen und Ihr Führungsverhalten verbessern möchten!“
Sie werden es wahrscheinlich gemerkt haben... dies war ein Feedback Burger.
Eine Kritik (in der Mitte), im Sandwich zwischen jeweils einem Lob (Anfang und Ende).
Wie fühlen Sie sich?
Haben wir Ihnen eine klare Richtung vermittelt?
Fühlen Sie sich nun gelobt oder kritisiert? Oder weder noch?
Der Feedback Burger hat mit modernem Führungsstil nicht zu tun.
Wir erklären Ihnen, warum Sie Ihren Mitarbeitern und sich keinen Gefallen mit dieser Art des Feedbacks tun.
Bei einem Feedback-Burger oder Feedback Sandwich ist geben Sie als Vorgesetzter, Manager oder Kollege konstruktive Kritik oder potenziell negatives Feedback, das zwischen zwei Aussagen positiven Feedbacks legt.
Stellen Sie sich einen echten Burger vor, bei dem das Bun / Brot oben und unten als das Lob oder positive Feedback und das Patty / Fleisch in der Mitte als negative Kritik verstanden werden soll.
Der Feedback Burger wird außerdem als
bezeichnet.
Das Feedback Sh*t Sandwich ist stark auf dem Vormarsch, weil Mitarbeiter längst verstanden haben, dass die unangenehme Mitte des Feedback meist der Hauptgrund für das Gespräch selbst ist.
Hier beginnt das Problem.
Nun, da Sie ein besseres Verständnis dafür haben, was ein Feedback Sandwichs oder Burgers ist, lassen Sie uns ein Beispiel eines solchen durchgehen.
Nehmen wir an, ein Meeting ist gerade beendet, bei dem ein Mitarbeiter eine Powerpoint präsentiert hat. Die Folien waren langatmig und langweilig. Eigentlich gibt es daran nichts schönzureden. Das hat auch die Führungskraft so empfunden, aber spricht Sie es offen an?
Nein, der Chef meint es gut, möchte ja seinen Mitarbeiter motivieren. Er verfällt hier übrigens dem leniency bias, also dem Hang zur Nachsicht.
Jetzt kommt das Feedback Sandwich:
„Großartige Präsentation heute! Ich fand den Inhalt ausführlich und Sie hatten großartige Beispiele, um Ihre Punkte zu untermauern.
Ich hatte aber das Gefühl, Ihre Folien könnten etwas verschlankt werden. Vielleicht versuchen Sie beim nächsten Mal Ihren Folien eine persönlichere und ansprechendere Note zu verleihen.
Unter dem Strich war das wieder einmal eine wirklich fantastische Arbeit. Sobald Sie das Foliendesign verbessern, denke ich, dass das Publikum engagierter sein wird.“
Obere Brotscheibe:
Der erste positive Kommentar - die Führungskraft teilt dem Teammitglied mit, dass der Inhalt tiefgreifend war und großartige Beispiele enthielt.
Fleisch:
Das konstruktive, negative Feedback - die Führungskraft lässt das Teammitglied wissen, dass die Folien verbessert werden müssen, um persönlicher und ansprechender zu sein.
Unterste Brotscheibe:
Das abschließende, positive Statement - die Führungskraft bekräftigt den positiven Kommentar, dass das Teammitglied insgesamt einen tollen Job gemacht hat.
So weit, so gut.
Wie anfangs erwähnt, möchten Sie hier etwas lernen. Also denken Sie einmal darüber nach, wie und mit welchen Erwartungen beide Seiten (Führungskraft und Mitarbeiter) in das Gespräch gingen.
Und wie gehen beide aus dem Gespräch heraus? War es hilfreich für beide und Ihre Beziehung zueinander?
Nehmen Sie sich kurz Zeit...
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Meinung gebildet?
Hier ist unsere:
Die Führungskraft denkt vor dem Feedback Sandwich:
„Die Präsentation war langatmig und langweilig. Mit Wohlwollen kann man ihr etwas Positives abgewinnen. Eigentlich müsste ich dem Mitarbeiter das genauso sagen. Aber das motiviert ihn wahrscheinlich nicht. Am besten verpacke ich es zwischen zwei guten Dingen."
Der Mitarbeiter denkt vor dem Feedback Sandwich:
„Wieso waren alle so desinteressiert und still? Habe ich zu viel gesprochen? War die Schritt zu klein? Warum die vielen irritierten Blicke? Ich hoffe, ich bekomme wenigstens gleich vom Boss eine ehrliche Rückmeldung, die mir hilft."
Jetzt kommt der Feedback Burger. Die Führungskraft lobt, kritisiert und lobt abschließend.
Mit welchem Gefühl gehen beide raus?
Die Führungskraft nach dem Feedback Burger:
„Ich hatte mir eigentlich vorgenommen, klarer zu führen und ehrlicher zu sein. Glaube aber, er hat's ganz gut aufgenommen. Beim nächsten Mal bin ich dann etwas strenger."
Der Mitarbeiter nach dem Feedback Burger - hier gibt es zwei Möglichkeiten.
Möglichkeit 1:
„Oh wow, es war doch eine gute Präsentation - mein Chef hörte sich begeistert an. 'Großartige Arbeit und Präsentation, fantastische Beispiele' hat er gesagt. Das geht runter wie Öl. Ich muss anscheinend nur genauso weiter machen."
Möglichkeit 2:
"Schon wieder das gleiche Spiel. Wenn er schon mit großartig anfängt, geht's ihm eigentlich nur um das Schlechte. Diese ständige Kritik und seine Art sind einfach nur demotivierend."
Führen Sie sich als Führungskraft immer vor Augen:
Ihre Mitarbeiter hören das, was sie hören möchten - wenn Sie nicht klar kommunizieren. Und der Feedback Burger verschlimmert dieses Problem nur zusätzlich.
Der Feedback Burger hat niemandem geholfen.
Das Schlimmste: der Mitarbeiter hat nur das gehört, was er hören wollte - Positives Feedback.
Er geht aus dem Gespräch mit einem guten Gefühl.
Wird er seine Art der Präsentation grundlegend ändern? Nein.
Wird die nächste Präsentation ähnlich ablaufen, alle langweiligen und die Zeit von x Kollegen binden? Wahrscheinlich.
Hat dieses Feedback Sandwich der Vorgesetzten-Mitarbeiter-Beziehung und der künftigen Performance des Mitarbeiters geholfen? Nein.
Eine lose-lose-Situation.
Sie haben es am Beispiel gesehen - mit so einem Feedback Burger gewinnt niemand.
Entscheiden Sie sich vor jedem Feedback für eine klare Richtung.
Möchten Sie Mängel ansprechen? Sprechen Sie Mängel offen an.
Möchten Sie ein Lob geben? Loben Sie.
Dieses Schwanken zwischen lieb und böse, gut und schlecht, Brot und Fleisch verursacht nichts als Unsicherheit und falsche Signale.
Setzen Sie also von Beginn an den Ton, kündigen Sie im ersten Satz an, was Sie herüberbringen möchten.
In beiden Fällen gilt:
Haben Sie Bedenken, wie gut faires, fokussiertes und frequentiertes Feedback in Corona-Zeiten bzw. bei mobiler Arbeit und Homeoffice-Mitarbeitern funktioniert?
Das folgende Schaubild sollte Ihnen Mut geben, als Führungskraft proaktiv auf Ihre Teammitglieder zuzugehen und Feedback zu geben.
Lieber einmal mehr als zu wenig, denn es hat einen direkten Bezug zur Performance Ihrer Leistungsträger.
Natürlich gibt es zwei Seiten, wie bei allem im Leben.
Die Feedback Sandwich Methode, der Feedback Burger oder wie immer Sie diese Art der Rückmeldung an Ihre Mitarbeiter nennen möchten, er hat Vorteile und Nachteile.
Seien wir ehrlich miteinander: Egal, ob es sich um einen Teamkollegen handelt oder Sie selbst Ihrem Vorgesetzten Feedback geben, niemand hört gerne Kritik.
Es kann nicht nur unangenehm sein, es zu hören, sondern es kann auch unangenehm sein, es zu geben.
Der Weg des Feedback-Sandwiches führt also eher durch Ihre eigene Komfortzone. Diese Art des Feedbacks kann die Wirkung der negativen Kritik abschwächen, da sie zwischen zwei positiven Kommentaren liegt.
Weil die Aussage mit etwas beginnt und endet, das die Person gut oder richtig gemacht hat, macht es die Kritik leichter verdaulich.
Erleichtert das Feedback-Geben
Ebenso ist es für Sie durch diese Methodik einfacher, Feedback zu geben.
Wie bereits erwähnt, ist Kritik unangenehm. Geben Sie aber potenziell negatives Feedback geben, ist es einfacher, wenn Sie es auch mit zwei positiven Komplimenten servieren.
Diesen Punkt lassen wir Ihnen allerdings nicht wirklich durchgehen. Zu modernen Führungsstilen gehört immer Aufrichtigkeit und Ehrlichkeit - und vor allem, dass Sie mit klarer, unmissverständlicher Linie vorangehen.
Lässt Mitarbeitergespräche positiv enden
Wie Punkt 1, ist auch dieser nur menschlich. Wir alle mögen die Harmonie, das gute Gefühl am Ende.
Es ist meist einfach unangenehm, ein Meeting oder sogar eine persönliche Interaktion mit Kritik zu beenden. Es hinterlässt bei jedem einen schlechten "Nachgeschmack" und verstärkt den unangenehmen Faktor der gesamten Begegnung.
Ein positives Ende eines Feedback Sandwiches bedeutet, dass die Teammitglieder das Meeting oder das Gespräch glücklicher und zufriedener mit sich selbst verlassen und sich insgesamt von ihrer Leistung überzeugt fühlen.
Wie wir allerdings gesehen haben, liegt genau hier die Krux und es kommt die ein Bumerang zurück.
Die Verwendung von diesen Begriffen kann das positive Feedback, das Sie über die Leistung eines Teamkollegen geben, untergraben oder sogar negieren. Der Mitarbeiter auf der Empfängerseite könnte sogar das Gefühl haben, dass der positive Kommentar, den Sie am Anfang abgegeben haben, nicht einmal wahr ist und nur gesagt wurde, um zu vermeiden, dass die gesamte Aussage negativ ist.
Solch ein Feedback Sandwich kann auch dazu führen, dass Mitarbeiter Ihrem Lob misstrauen und das Gefühl entwickeln, dass darauf immer ein "Aber-Statement" folgt.
Wir sind angekommen. An dem Punkt, an dem wir dem Feedback Burger unser Feedback geben.
Und anhand der Überschrift wissen Sie bereits: es wird vernichtend.
Servieren Sie keinem Mitarbeiter den Feedback Burger, das Feedback Sandwich oder wie auch immer sie es nennen möchten.
Warum?
Nicht umsonst hat sein bekannteres Synonym den Feedback Burger eingeholt: das Sh*t Sandwich.
So überzeugend, dass selbst Wikipedia zu diesem Begriff aufklärt.
Menschen vermeiden es, anderen "kritisches Feedback" zu geben. Es ist nicht ungemütlich. Es rührt unsere tiefen Ängste, nicht gemocht, nicht berücksichtigt zu werden oder von einer Gruppe verstoßen zu werden.
Das sind wirklich menschliche Urängste.
Unser Gehirn reagiert auf negative Kritik evolutionär und urmenschlich mit dem "fight or flight" (Flucht oder Kampf) - Verhalten.
Also wählen wir einen vermeidlich leichteren Weg, wenn er mit der Herausforderung konfrontiert sind, negatives Feedback zu geben. Wir verpacken es per Feedback Burger zwischen zwei positive Dinge.
Wir glauben, dass es für unsere Gegenüber somit leichter zu akzeptieren ist.
Genau das ist der Irrglaube.
Ihr Gegenüber kann diese Täuschung förmlich riechen (daher wohl der Name mit dem Sternchen...).
Er oder sie wird skeptisch. Unser Gehirn gewichtet negative Dinge schon von Natur aus deutlich höher als positive.
Aus einem Mitarbeiter, der Ihnen neutral gegenübersteht, wird ein Skeptiker, dann ein Zyniker, dann ein Gegenspieler.
Er wird in Ihrem Feedback immer das Negative suchen - und bei einem Feedback Burger immer finden.
Sie wirken weder aufrichtig noch ehrlich, noch integer. Alles, was Sie teilen, wird verdächtig.
Wenn wir ein ehrliches Kompliment bekommen oder wirkliche Dankbarkeit erfahren, verbindet uns das Miteinander.
Vertrauen entsteht, Ängste (siehe oben) nehmen ab.
Das Feedback Sandwich offenbart das große Problem, dass das Gute und Angenehme außen herum von dem Schlechten, dem oft enorm Unangenehmen in der Mitte verpestet wird - selbst wenn es ehrlich ist.
Also, was ist die Lösung?
Starten wir mit drei Statistiken, die faszinierend und ermutigend zugleich sind:
Was können Sie als Führungskraft tun?
Ihre To-Do-Liste:
Wir verstehen uns.
Viel Erfolg und Freude bei Ihren künftigen Feedbackgesprächen!
In diesem Artikel geht es um:
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