Dieser Artikel wird fortlaufend aktualisiert. Letzte Aktualisierung: 06.01.2025
Das Engagement deutscher Arbeitnehmer fällt im europäischen und weltweiten Vergleich weiter ab.
So liegen wir aktuell bei nur 15 % engagierten Mitarbeitenden. (Quelle: Gallup: State of the Global Workforce 2024)
Zwischen Mitarbeiterengagement und der Frage "warum kündigen Mitarbeiter?" gibt es einen direkten Zusammenhang. So ist sein Einfluss auf Kündigungsverhalten fast um das 4-fache höher als der Arbeitsort.
Warum kündigen Mitarbeiter? Top 7 der aktuellen Kündigungsgründe
- Eine neue Herausforderung
- Mehr Gehalt
- (Mehr) Wertschätzung
- Ein besseres Verhältnis zur Führungskraft
- Entwicklungsmöglichkeiten / Karriereförderung
- Mehr Feedback & Struktur
- Eine andere Arbeitsumgebung
Auf einen Blick: Zahlen und Fakten
- Die kurz- und mittelfristige Wechselwilligkeit nimmt in Deutschland für alle Arbeitnehmergruppen zu
- Fluktuationsquoten steigen besonders bei Millennials, der zweitjüngsten Arbeitsmarktgeneration. Sie zeigen generell die größte Wechselbereitschaft
- Diese Generation Y (1980 - 1996 geboren) strebt mehr als ältere Arbeitnehmer nach Respekt, Bedeutung, Feedback und Wohlbefinden im Job
- Für die Generation X (1965 - 1979 geboren) ist ein zu hohes Stresslevel ein besonders wesentlicher für die innere Kündigung

Statistiken zu Mitarbeiterbindung vs. Kündigungsgründe
- Eine einzelne Kündigung kostet Unternehmen zwischen 90 % und 200 % des Jahresgehalts des ehemaligen Mitarbeiters
- Die innere Kündigung (Quit Quitting), Stress im Job und zu wenig Empathie & Wertschätzung durch Vorgesetzte bestimmen die Trends rund um Jobwechsel in Deutschland
- Schlechte interne Kommunikation, keine Aussicht auf Fortschritt und/oder fehlende Entwicklungsmöglichkeiten ergänzen die größten Treiber für Kündigungen
- Flexibilität (Aufgaben und Arbeitsumfeld) führt zu mehr Loyalität und weniger freiwilligen Kündigungen durch Arbeitnehmer
- Studien und Statistiken belegen, dass Führungsverhalten wesentlich auf Mitarbeiterbindung und die Kündigungsgründe einwirkt
- Ein Großteil von Managern glaubt hingegen an rein finanzielle Gründe für einen Jobwechsel
Ein teurer Trend in die falsche Richtung
Jeder sechste Arbeitnehmer in Deutschland hat bereits innerlich gekündigt. Nur 16 Prozent aller Beschäftigten fühlen sich mit Ihrem Arbeitgeber verbunden.
Moderne Mitarbeiterbindung geht anders. Aber warum kündigen Mitarbeiter?
Denkt man an Arbeitsethos und Loyalität der älteren Generationen (Babyboomer und Generation X) und stellt die heutige hohe Mitarbeiterfluktuation dagegen, kommt man unweigerlich zu der Frage: Warum kündigen Mitarbeiter in so großer Zahl?
Jede Kündigung lässt die Fluktuationsrate steigen– und Fluktuation kostet Geld. Richtig viel Geld.
Pro Kündigung fallen zwischen 90 % und 200 % des Jahresgehaltes des Ex-Mitarbeiters an unternehmerischen Kosten und anschließender Personalgewinnung an.
Die Kündigungsgründe von Arbeitnehmern sind vielschichtig. Die Kosten dagegen sind für jedes Unternehmen eindeutig.
So schätzt Gallup die volkswirtschaftlichen Kosten durch Mitarbeiterfluktuation in Deutschland auf bis zu 118,4 Milliarden Euro jährlich.
Ernüchternd.
Inhalte:
- Plötzlich alles anders? Eine Generation stellt den Arbeitsmarkt auf den Kopf
- Studien & Statistiken zu Kündigungsgründen durch Arbeitnehmer
- Fazit: Handeln Sie, anstatt Statistiken zu wälzen
Plötzlich alles anders? Eine Generation stellt den Arbeitsmarkt auf den Kopf
Warum ist das Gras im nächsten Unternehmen scheinbar grüner? Der nächste Chef umgänglicher und der nächste Job befriedigender bei der eigenen Suche nach dem Sinn in der Arbeit?
Nehmen wir uns die Generation vor, die beim Thema Fluktuation im Spotlight steht: die Generation Y, auch Millennials genannt.
Die als faul und mit schlechter Arbeitsmoral verpönte Arbeitsmarktgeneration der Jahrgänge 1980 bis 1995 gilt als Jobwechsler Nr. 1 und als das Kryptonit der Personalkennzahlen.
Sind sie wirklich wankelmütiger als andere Jahrgänge?
Wir behaupten, dass die Gründe deutlich profunder sind.
Das Y der Generation Y steht für die englische Aussprache – „why".
Das rührt daher, dass diese Zeitgenossen, auch durch das digitale Zeitalter begünstigt, begonnen haben, die Welt zu hinterfragen.
In diesem Zusammenhang gilt das besonders für die Arbeitswelt. Sie haben ihr ganz eigenes Arbeitsethos geprägt.
Vorher nie infrage gestellte Gesetze wurden plötzlich fließend und durch soziale Medien, Vergleichsportale und den Austausch über alle Grenzen hinaus transparent:
- Wie erlebten andere vor mir meinen Arbeitgeber?
- Setzt mein Unternehmen sich so für das Gemeinwohl ein, wie es angibt?
- Sind Arbeitsumgebung und das Betriebsklima wirklich das, was in der Stellenanzeige versprochen wurde?
- Werden die Führungsleitlinien gelebt, die Wände und Website zieren oder diktiert der neue Chef von oben herab?
- Ist das „wie wir das hier immer schon machen“ wirklich der beste und effizienteste Weg?
Und vor allem:
Warum gibt es dieses Unternehmen, was ist der tiefere Sinn?
Und plötzlich tauschen sich Menschen über alles und jeden aus.
Bei Kununu ernten selbst Branchenführer teils miserable Mitarbeiterbewertungen.
Diese Mitarbeiter verlassen Unternehmen - und für jeden Internetuser wird jetzt lesbar, was in ihrer Organisation schiefläuft.
Höchste Zeit, den größten Missständen auf den Grund zu gehen und damit der Frage, warum Mitarbeiter kündigen.
Aber genauso ist es Zeit, Hilfestellungen zu liefern, was Ihr Unternehmen dringend besser und anders machen sollte.
Sie möchten verstehen, warum Beschäftigte Ihr Unternehmen verlassen - und anschließend Ihre Mitarbeiterbindung stärken.
Warum kündigen Mitarbeiter?
Studien & Statistiken zu Kündigungsgründen / Arbeitnehmer Statistik
- Quit Quitting dominiert Schlagzeilen & Statistiken:
Das Phänomen der innerlichen Kündigung nimmt mittlerweile 6 von 10 Mitarbeitenden gedanklich ein. (Quelle: Gallup)
- Stress für Arbeitnehmer bleibt auf Rekordniveau:
In Deutschland geben 41 % Arbeitnehmer an, am Vortag „eine Menge Stress erlebt zu haben". (Gallup)
- Employee Engagement wird zur bestimmenden Kennzahl - wichtiger als der Arbeitsort
Mitarbeiterengagement hat 3,8x größeren Einfluss auf das Stresslevel und die Wechselbereitschaft von Mitarbeitenden als deren Arbeitsort. (Quelle: Gallup)
- Mehr Empathie des Vorgesetzten würde 92 % aller Mitarbeiter dazu veranlassen, bei Ihrem Arbeitgeber zu bleiben. In Worten: Zwei-und-neunzig-Prozent. (Quelle: Businesssolver)
- 43 % von über 2.000 Mitarbeitern geben die Unternehmenskultur als Hauptgrund dafür an, warum Sie einen Jobwechsel anstreben (Quelle: Hays)
- Ein flexiblerer Job würde laut FlexJobs bei 82 % der befragten Angestellten für mehr Loyalität und weniger Kündigungswunsch sorgen
- 37 % der bereits abgewanderten Beschäftigten nahmen die neue Stelle an, weil sie nun teilweise per Telearbeit oder aus dem Homeoffice arbeiten können (ebenfalls laut Gallup)
- 70 % von 2000 befragten Beschäftigten würden Ihren Job und Arbeitgeber verlassen, wenn es an leistungsstarker und schneller Kommunikation mangelt. (Quelle: Jive Communications)
- 62 % der Millennials sind laut Deloitte bereit, ihren Job in den nächsten zwei Jahren zu kündigen und als Freelancer zu arbeiten. (Stichwort: Fehlende Karrieremöglichkeiten)
- 71 % der Beschäftigten würden eine Lohnkürzung akzeptieren, um einen besseren Job zu bekommen. (Quelle: Hayes)
- Wie oft beschrieben, ist es nicht das Geld: Tatsächlich kündigen nach CareerBuilder.com nur 12 Prozent aller Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz, weil sie mehr verdienen wollen.
- 89 % der Chefs wiederum glauben irrtümlicherweise, dass ihre Ex-Mitarbeiter wegen des Geldes gekündigt haben (Quelle: Leigh Branham: The 7 Hidden Reasons Employees Leave)
- Beschäftigte, die in ihren Stärken und Fähigkeiten durch Arbeitgeber oder noch mehr durch ihre Führungskraft bemächtigt werden, kündigen mit einer 15 % niedrigeren Wahrscheinlichkeit ihren Job. (Quelle: Gallup)
- 76 % der befragten Arbeitnehmer in einer Lifeworks-Umfrage suchen nach einem neuen Job, wenn Sie sich bei der jetzigen Arbeit nicht wertgeschätzt fühlen.
- Keine Aussicht auf Fortschritt sind bei über 70 % aller Mitarbeiter mit „hohem Kündigungsrisiko“ der Grund, warum Sie Ihren Job kündigen möchten. (Quelle: Willis Tower Watson)
- Beschäftigte der Generation X (Jahrgänge 1961 bis 1980) empfinden das höchste Stresslevel und daher Risikogruppe Nummer 1, Ihren Job zu kündigen. (Quelle: Hayes)
- Schlechtes Onboarding verdoppelt die Wahrscheinlichkeit von früher Mitarbeiterfluktuation. (Quelle. Digittate)
- Mitarbeiterengagement senkt laut Gallup die Rate der Mitarbeiter mit Kündigungswunsch um 59 %.
- Laut Robert Half, führt eine starke Lernkultur zum Anstieg der Mitarbeiterbindung um 30-50 Prozent.
- 60 % der Millennials haben in 2 bis 4 verschiedenen Unternehmen gearbeitet, 43 Prozent von diesen von O.C. Tanner Befragten haben das Gefühl, dass sich ihr Unternehmen nur für das eigene finanzielle Wohl interessiert.
- 42 % der Millennials, die in bereits derart vielen Unternehmen gearbeitet haben, meinen, dass ihre Arbeit einen enormen Stress verursacht. 36 Prozent sind überzeugt, dass sich ihre Arbeit negativ auf ihre Gesundheit auswirkt.
- 30 % der befragten Mitarbeiter würden laut One4All eine Kündigung in Betracht ziehen, wenn sie bei der Arbeit unglücklich wären. 79 Prozent der Arbeitnehmer gaben an, dass ihre Vorgesetzten sich nicht um die Zufriedenheit der Mitarbeiter kümmern.
- Mehr als 50 % der Arbeitnehmer sind überzeugt, dass sie in den nächsten 6 Monaten eine andere Stelle finden könnten. Das sagt viel über das Selbstvertrauen und die Motivation der heutigen Mitarbeitergeneration aus, oder?
Fazit: Handeln Sie, anstatt Statistiken zu wälzen
Zahlen, Daten und Fakten haben Sie nun genug.
Sparen Sie sich also aufwendige Mitarbeiterumfragen, die die Ergebnisse nur untermauern würden.
Verlieren Sie sich beim Thema ‚Kündigungen durch die besten Mitarbeiter‘ nicht in Zahlenbergen, beim Thema Fluktuation zählt jeder Tag.
Beginnen Sie also, sich als Unternehmen und Führungsetage zu verändern und zu verbessern.
- ob er/sie mit der aktuellen Situation glücklich ist.
- ob er/sie seine/ihre Arbeit als sinnvoll erachtet
- ob (und wenn ja) wie Sie die Unternehmenskultur verbessern sollten
- ob Sie die beste Technologie bereitgestellt haben, um die Arbeit richtig zu erledigen.
- nach seiner/ihrer Work-Life-Balance und ob diese verbessert werden kann.
- Wie seine/ihre Meinung und Wünsche zu Fernarbeit und flexiblen Arbeitszeiten sind
- ob er/sie sich bei der Arbeit wertgeschätzt fühlen
- ob er/sie den Job und das Unternehmen lieben
Tragen Sie die Eindrücke, Notizen und Ergebnisse zusammen. Stellen Sie Aktions- und Maßnahmenpläne zusammen. Agieren Sie anhand der Ergebnisse, statt auf Kündigungen und hohe Fluktuation zu reagieren.
Mehr zu den Themen Mitarbeiterbindung und Recruiting:
In diesem Artikel geht es um:
- Kündigungsgründe Arbeitnehmer Statistik
- Führungsverhalten
- People Management
- Vakanzzeit
- Recruiting-Kennzahlen
- Warum kündigen Mitarbeiter - Studie
- Personalkennzahlen
- Engagement
- Fluktuationsrate Deutschland
- Mitarbeiterbindung
- Vakanzquote
- Fluktuation in Unternehmen
- Generationenkonflikt
- Neubeschaffung
- Ungewollte Kündigungen
- offene Stellen
- Employer Branding
- Retention Management