Wir leben in Zeiten des Generationswechsels.
Babyboomer gehen in Rente, Generation X wird bald zur ältesten Arbeitsmarkt-Generation, Generation Y rückt massenhaft in Führungspositionen, die Generation Z betrifft den Arbeitsmarkt.
So weit, so normal. Die niedrigen Geburtenjahrgänge der letzten Jahre aber machen die Übergabe von Aufgaben und Unternehmenswerten so unglaublich schwer. Es kommen viel zu wenig Arbeitnehmer nach. Aber sehen Sie selbst:
Vielleicht werden Sie sagen „Mit der nächsten Generation war es immer schon schwierig. Irgendwie hat's aber immer geklappt.“
Und Sie haben recht.
Doch waren die nächsten Generationen nie in solcher Unterzahl wie Generation Y, Generation Z und Alpha. Und nie waren so viele technologische Veränderungen in der Sozialisierung inbegriffen, wie bei diesen Jahrgängen.
Sei ticken anders. Ganz anders.
Deswegen ist die Kommunikation mit Generationen für Unternehmen so immens wichtig. Sie wird maßgeblich beeinflussen, wie zukunftsfähig die Kultur einer Organisation wirklich ist.
Für Führungskräfte kommt es darauf an, das perfekte Rezept zu finden, um die Mitarbeiter Ihres Unternehmens zu erreichen und Ihre Personalkennzahlen so positiv zu beeinflussen.
Ebenso gehört es zu den Führungsaufgaben, die Mitmitglieder aller Generationen zu fördern. Wem diese Kommunikationsfähigkeiten fremd sind, sollte Sie per Leadership Coaching nachholen.
Eine umfassende E-Mail kann dabei helfen, die Bühne für alle Mitarbeiter zu bereiten.
Doch da beginnt diese Mammutaufgabe erst.
Grundsätzlich gilt: Je gezielter ein Mitarbeiter mit den Informationen konfrontiert wird, desto wahrscheinlicher ist es, dass er partizipiert.
Die effektivsten Einstiegspunkte für die Entwicklung eines geeigneten Mitarbeiter-Engagement-Programms zu Zeiten der demografischen Krise hängen jedoch auch vom Alter Ihrer Mitarbeiter ab.
Die richtige Kommunikation mit Generationen kann erst gelingen, wenn Sie sich der großen Unterschiede bewusst sind.
Während ältere Mitarbeiter eher E-Mail-Benachrichtigungen schätzen und gerne über persönliche (und bekannte) Kollegen informiert werden, reagieren jüngere Mitarbeiter besser auf soziale Medien oder Textnachrichten. Und es geht nicht nur um die Wortwahl.
„Es ist wichtig zu verstehen, was jede Generation motiviert, vom Babyboomer bis zur Generation Z“, bestätigt Tim Grove, Vorstand der Harbinger AG.
Babyboomer wollen lernen, wie sie auch nach Ihrer Karriere aktiv und gesund bleiben können. Sie möchten mit ihren Enkelkindern Schritt halten, Sport treiben und Urlaub machen. Die erfahrensten aller Arbeitnehmer haben das Ende ihrer Berufskarriere vor Augen und eine erfolgreiche Kommunikation mit dieser Generation besteht darin, sich auf Ergebnisse zu konzentrieren.
Die ältere Generation ist reaktionsorientiert, was bedeutet, dass sie auf besonders gut auf Maßnahmen reagiert, die auf medizinischen Testergebnissen basieren.
Jüngere Mitarbeiter dagegen schätzen spontane Aktivitäten deutlich mehr.
Der Schlüssel liegt darin, diese Mitarbeiter der Jahrgänge 1946 – 1964 persönlich anzusprechen. Sie sind besonders bereit und gewillt, an Präsentationen oder Videokonferenzen teilzunehmen, um mehr Details zu einem Thema zu erfahren.
Tim Grove weiter: "Diese persönliche Verbindung ist wichtig für sie - ein Gesicht zu haben, mit dem sie sich identifizieren können.
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, diese erfahrenen Leistungsträger für ihre Leistungen anzuerkennen. Denken Sie stets daran, dass Sie es mit ergebnisorientierten Charakteren zu tun haben.“
Hier empfehlen sich besonders unternehmensweite Meldungen, erreichte Meilensteine per Newsletter zu kommunizieren oder im Intranet einzubeziehen oder persönlich geschriebene Karten (E-Mails sind dagegen deutlich unpersönlicher) an geschätzte Kollegen zu senden, in dem Sie zu Ihren Erfolgen beglückwünscht werden.
„Ich habe in unzähligen Beispielen miterlebt, wie sehr sich ältere Mitarbeiter freuen, wenn Ihr Erfolgserlebnis ehrlich und persönlich gewürdigt und Ihre Bemühungen wertschätzend zur Kenntnis genommen werden. Das motiviert sie ungemein“ erinnert sich Grove an Schlüsselmomente zwischen Führungskräften und Babyboomern.
Die Generation X (Jahrgänge 1965-1979) macht etwa die Hälfte der weltweiten Führungspositionen aus.
Sie sehnen sich nach externem Fachwissen - ob für Ernährungsempfehlungen oder Informationen zur Krankenversicherung.
„Für Sie ist ein etwa ein externer Experte besonders wertvoll, der Frage und Antwort steht“, sagt Grove. Jüngere Mitarbeiter würden dagegen meist lieber selbst recherchieren, als einem Vortrag zuzuhören.
Die Generation X lebt von Teambildung und sozialer Interaktion.
Personaler oder Gesundheitsmanager sollten dies zu ihrem Vorteil nutzen, wenn sie Kampagnen zur Mitarbeiterbindung erstellen.
Gruppentraining und Aktivitäten sind bei allen Gruppen absolut angesagt, aber aus unterschiedlichen Gründen: Jüngere Generationen schätzen dabei den Wettbewerb, ältere Generationen sehen die Kameradschaft an erster Stelle.
Berücksichtigen Sie diese Motivationen, wenn Sie Ihre nächste Gruppenaktivität planen.
Die Generation Y oder auch Millennials - mit all ihren Besonderheiten und Eigenschaften - sind im Generationenvergleich die absoluten Spitzenreiter, denn sie legen mehr Wert auf Gesundheit als alle anderen Generationen.
Die Arbeitsmoral dieser Generation Y hängt dabei von anderen Faktoren ab, als die ihrer Vorgänger.
Viele Mitarbeiter der Jahrgänge 1980-1995 sind demnach bestrebt, einen Job zu finden, der eine möglichst gute Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben bietet.
Tatsächlich sind sie sogar nach einer Fidelity-Studie aus dem Jahr 2018 bereit, für eine Verbesserung der Arbeitsqualität eine Lohnkürzung von über 7.000 Euro brutto jährlich in Kauf zu nehmen.
Tim Grove dazu: „Hier kann sich das Gesundheits- und Personalmanagement Ihres Unternehmens auszeichnen - wenn Sie verstehen, was Ihre Mitarbeiter antreibt und welche Aktivitäten sie bevorzugen.“
Der „Do-it-yourself-Tatendrang“ sei bei der Generation Y dabei besonders ausgeprägt: "Millennials konzentrieren sich darauf, Erinnerungen oder Erfahrungen zu kreieren, egal ob im Privat- oder Berufsleben. Sie möchten mehr Möglichkeiten haben oder sagen wir besser Anreize bekommen, beispielsweise für einen zusätzlichen freien Tag. Diesen nutzen Sie dann oft für Unternehmungen mit Freunden, Kurztrips oder einfach etwas zu tun, das Sie für geistig und körperlich aufregend empfinden. Moderne Phänomene wie Vertrauensarbeitszeit sind aus diesen Ansprüchen der Generation Y entstanden.“
Sie machen alles richtig, wenn Sie Mitarbeiter dieser Altersklasse offen befragen und um ehrliche Informationen bitten.
Die demografische Krise ist Ihnen sicher ein Begriff - die Generation der Babyboomer verlässt den Arbeitsmarkt bereits teilweise und verabschiedet sich im Laufe der nächsten Jahre ganz aus dem Berufsalltag in die wohlverdiente Rente.
Ihre Erben, die Generation Z (Jahrgang 1996 – 2010), kommen aber im Vergleich quantitativ deutlich geringer daher. Die Folgen sind hinreichend bekannt.
Und doch haben Sie sicher schon einschlägige Erfahrung mit Mitarbeitern in Ihren frühen 20ern, die in Ihrem Unternehmen gerade am Anfang Ihrer Berufskarriere stehen.
Sie sind technisch versiert, mit immensen mobilen Möglichkeiten und Technologie aufgewachsen. Und dabei nutzen Sie diese auf eine andere Art als Ihre älteren Millennial-Geschwister und führen Ihr Leben unterschiedlich. Sie sind mit Mikro-Plattformen wie Vine und Snapchat aufgewachsen.
Und genau das sollten Sie in Ihrem Unternehmen berücksichtigen, wenn Sie die nächsten unternehmensweiten Veranstaltungen oder Maßnahmen für einzelne Gruppen oder Geschäftsbereiche planen.
Tim Grove empfiehlt, die Kommunikation mit Generationen Z und Y kurzzuhalten und sich auf die wichtigsten Dinge zu konzentrieren:
„Halten Sie sich stets kurz – vielleicht sogar so kurz wie der Vorschaubildschirm eines Mailprogramms. Es wird die Aufmerksamkeit der Generation Z auf sich ziehen, sie sind für diese Art der Kommunikation empfänglich, lesen gern direkt die gesamte Mitteilung auf einmal“.
Durch den großen Einfluss von sozialen Medien in Ihrem Leben gelten Sie als die Generation, die das größte Vorwissen im Bereich Gesundheit und Wohlbefinden mitbringt. Dazu sind Sie in einer besonders gesundheitsbewussten Zeit aufgewachsen.
Unabhängig von der Zusammensetzung der Generationen sollten Sie in Ihrem Unternehmen eine Vielzahl von Aktivitäten, Ansätzen und Events ausprobieren.
Das Rezept, das für Ihr Unternehmen funktioniert, mag Sie überraschen, ist aber stets individuell und sollte zu Ihren Mitarbeitern passen.
Behalten Sie die Charakteristiken der Jahrgänge im Hinterkopf und versuchen Sie Mitarbeiter aller Generationen zusammenzubringen.
Werden Sie dabei auch nicht müde, Ihre Mitarbeiter zu fragen, was sie möchten und wie sie ihre Informationen erhalten möchten.
Wenn eine Belegschaft das Gefühl hat, gehört zu werden und ihre Gedanken und Meinungen geschätzt werden, ist die Wahrscheinlichkeit einer Teilnahme höher.
Und hohe Teilnahmequoten sorgen für hohe Identifikation, Sie wissen längst selbst, wie sehr all diese Dinge auf das Engagement, die Bindung an Ihr Unternehmen und die Performance Ihrer Leistungsträger einzahlen.