Auf einen Blick:
Die Rahmenbedingungen von Büroarbeit haben sich grundlegend geändert.
Mitarbeiter haben ein großes Maß an Flexibilität kennengelernt - und möchten diese Vorteile behalten. Andernfalls droht die Kündigung von Leistungsträgern.
Und so geistern neue Buzzwords durch die Unternehmen:
Hybride Arbeit, work from home oder work from anywhere, das Arbeiten der Zukunft eben.
Nostalgie und veraltete Denkansätze braucht keiner.
Zumindest kein Unternehmer.
Hybride Arbeit ist ein flexibles Arbeitsmodell, bei dem Mitarbeiter teilweise am physischen Arbeitsplatz und teilweise remote – zu Hause oder von einem anderen Arbeitsplatz aus – arbeiten.
Organisationen, die ein hybrides Arbeitsmodell nutzen, können ihren Mitarbeitern eine bessere Work-Life-Balance bieten. Dies wiederum steigert die Produktivität und das Mitarbeiterengagement bei der Arbeit. Meist macht es die Zusammenarbeit effizienter.
Es geht für Unternehmen nun also um neue Wege, um Entscheidungen.
Diese Entscheidungen werden richtungsweisend sein. Und sie werden Ihr Geschäftsmodelle wesentlich bestimmen.
Bei diesen Fragen geht es um nicht weniger als die unternehmerische Zukunft von Organisationen.
Und wie immer im Geschäftsleben geht es um Kompromisse.
Zwischen Kennzahlen, Wirtschaftlichkeit und Zielen der Organisation und Erwartungen der Mitarbeiter – dort liegt die Wahrheit im Thema hybride Arbeit.
Aber wie sieht der richtige Weg für Ihr Unternehmen aus?
Mit Ihrem Geschäftsmodell, in Ihrer Branche?
Als Entscheider sind Sie gut beraten, diese acht wesentlichen Fragen zu hybrider Arbeit für Ihr Unternehmen zu beantworten – unter Berücksichtigung der Bedürfnisse Ihrer Organisation.
Ihr Modell für hybride Arbeit muss zu Ihrem Unternehmen passen.
Zu Ihrer Unternehmens-DNA und zu Ihren Mitarbeitern und zu Ihren Werten.
Dieses "Culture Fit" sollte der Kern Ihrer Strategie für hybride Arbeit sein.
Was bedeutet das?
Betrachten Sie diese beiden Beispiele:
Unternehmen A steht für starke, interne Richtlinien und klare Regeln.Die Aussichten? Schwarz und weiß, wenig grau.
Das Management dieses Unternehmens kreiert eine 12-seitige Policy, was seine hybriden Arbeitsformen gegenwärtig und künftig ausmacht.
Das Resultat? Die Mitarbeiter kennen diese Art der Organisation, sie warteten förmlich auf einen solchen Leitfaden zum Thema. Alles gut.
In starkem Kontrast das Unternehmen B. Es lebt und liebt die "lange Leine".
Geschäftsbereiche arbeiten hier autonom, treffen sich zu "Blind Lunches" (Mittagessen nach dem Zufallsprinzip: Mitarbeiter aus verschiedensten Bereichen und Hierarchieebenen kommen per Auslosung zusammen), es gibt nur Vertrauensurlaub und Feedbackgespräche nennen sich Start. Stop. Continue.
Hier wird so modern gearbeitet, dass es das Unternehmen gar dreimal in unseren Maßnahmenkatalog von modernen Arbeitgebern geschafft hat.
Es musste also ein Konzept für die hybride Arbeitsweise her, das niemanden verwundert - im Gegenteil: Es sollte die Unternehmenskultur stärken und Mitarbeiter begeistern.
Gesagt, getan: Wie könnte es anders sein, lautet das Leitbild nun "Arbeite angemessen - von wo Du willst."
Aus der Debatte über work-from-home (WFH) wurde hier schnell work-from-anywhere (WFA) - wo ist schließlich der Unterschied, ob die Leistungsträger (hat hier das Wort 'Mitarbeiter' ersetzt) im Homeoffice von zu Hause oder von irgendwo auf der Welt produktiv sind?
Stefan B. beim Kick-Off der hybriden Arbeitsweise: "Ihr alle wisst, dass wir Euch vertrauen, dass Ihr im besten Interesse unserer Organisation arbeitet und unser Weg in die gleiche Richtung geht.
Deswegen möchten wir Euch auch beim Thema flexibles Arbeiten ermächtigen: Es ist Eure Verantwortung, für Euer Team und Euer Arbeitsleben an jedem Tag darüber zu entscheiden, von wo und wie Ihr arbeitet."
Charakterisieren Sie Ihre Unternehmenskultur zuerst.
Gibt es etwa Führungsleitlinien, einen Code of Conduct oder niedergeschriebene Unternehmenswerte? Wenn ja, stehen diese nur an der Wand oder werden sie gelebt?
Was auch immer der Fall - die Definition für Ihre hybride Arbeit muss zur Kultur Ihres Unternehmens passen.
Der Wandel ist sicher, nur das Ausmaß ist individuell.
Arbeitnehmer diktieren längst unseren Arbeitsmarkt, Forscher sprechen nur noch vom Bewerbermarkt.
Vergleichen Sie die Ansprüche heutiger Arbeitnehmer …
Natürlich führen auch hier viele Wege nach Rom. Hybride Arbeitsformen sind so divers wie Ihre modernen Personalthemen:
Sie sehen, zwischen vollständig vor Ort und vollständig remote gibt es viele Wahrheiten und Möglichkeiten.
Klären Sie intern, wo der Fokus liegt. Wie gewichten Sie Produktivität, Zugriff auf Mitarbeiter und Kosten bei diesem Thema?
Schließen Sie erst dann eine Diskussion über die Details für hybride Arbeit in Ihrem Unternehmen an.
Wenn Sie also verschiedenen internen Bereichen gerecht werden möchten und/oder einen Ansatz wählen, der zu Ihrer Branche passt, nähern Sie sich Ihrer Strategie über dieses Schaubild:
Ein häufiger Fehler von Unternehmen ist es, bei hybrider Arbeit blind der Intuition des Management-Boards zu folgen.
Man vernachlässigt die Wünsche der Mitarbeiter und geht davon aus, dass alle mitziehen. Diese Zeiten sind aber längst vorbei. Bedenken Sie allein, wie "kündigungsbereit" die größte Generation unseres Arbeitsmarktes ist.
Mit Ihrem Modell für hybride Arbeit werden Sie nicht alle zufriedenstellen, aber Sie sollten die gemeinsamen Anliegen und Erwartungen zuerst verstehen und ansprechen - bevor Sie Richtlinien oder Betriebsvereinbarungen durch Ihren Betriebsrat beschließen lassen.
Starten Sie Umfragen, holen Sie sich verschiedene Perspektiven der Mitarbeiter ein, installieren Sie breite Feedbackkanäle.
Solche Umfragen lösen keine Probleme – sie führen aber zu den richtigen Gesprächen.
Vorab: Ihre Führungskräfte sind Ihr größter Hebel, um Ihre Mitarbeiter mit in die neue, hybride Arbeitswelt zu nehmen.
Moderne Führungstypen setzen auf einen experimentellen, adaptiven Ansatz.
Führungskräfte sollten dabei ehrlich vermitteln, dass sie sich um die Interessen und das Wohl der Mitarbeiter kümmern.
Und natürlich gehen verschiedene Mitarbeitertypen anders mit Veränderungen um. Deutliche Unterschiede lassen sich auch bei den Arbeitsmarktgenerationen feststellen:
Begegnen Sie der Strategie für hybride Arbeitsmodelle aus der Perspektive Ihrer Leistungsträger und Sie werden gute Chancen haben, den bestmöglichen Ansatz zu finden.
Bevor Sie sich nun an die Bekanntgabe oder Kostenaufstellung machen, vergegenwärtigen Sie sich die wichtigsten Themen.
Alle Unternehmen suchen für ihre hybride Arbeitsweise den wirtschaftlichsten Kompromiss zwischen Unternehmenszielen und Mitarbeiterzufriedenheit.
Dabei sind diese vier Oberthemen unserer Erfahrung nach allgegenwärtig:
Orientieren Sie sich an den allgemeinen Eckpfeilern bei hybriden Arbeitsmodellen (Schaubild), beachten Sie das aktuell große Thema Health & Safety und ergänzen Sie diese Key Areas um unternehmenseigene Themen.
Führungskräfte mussten in den vergangenen Jahren lernen, wie sie aus der Ferne Mitarbeiter führen.
Jetzt stellen sich neue Fragen zu Remote-Arbeit und Homeoffice:
Wie schafft Ihr Unternehmen eine dauerhafte, positive Mitarbeitererfahrung in virtuellen Räumen und im Büro vor Ort?
Wie stellen Sie sicher, dass Mitarbeiter sich bei allen hybriden Arbeitsmodellen in ihre Teams integriert fühlen?
Wie garantieren Sie, dass Leistung und Beförderungen unabhängig von der Anwesenheit im Büro fair sind?
Die simple Antwort:
Ihre Führungskräfte sind weitgehend für die Navigation und Umsetzung von Entscheidungen verantwortlich - vor Ort wie Remote.
Ihr Führungsverhalten wird das Engagement und die Leistung des jeweiligen Teams wesentlich beeinflussen.
Studien zeigen, dass Remote-Mitarbeiter hochproduktiv sind, wenn sie angemessen geführt werden und Aufgaben haben, die sich gut für die Remote-Arbeit eignen.
Integrieren Sie Ihre Führungskräfte also in Ihre neuen hybriden Arbeitsmodelle.
Schulen Sie Ihre Führungsebene auf Führung aus der Ferne oder digitale 'Körpersprache.
Etablieren Sie schnellere und agilere Kommunikationswege.
Eine Belegschaft, die nicht immer physisch zusammen ist, muss agile Methoden zur Zusammenarbeit vorfinden und erlernen.
Über die möglichen Kosteneinsparungen von Remote-Arbeit wurde bereits viel geschrieben.
Als Arbeitgeber sollten Sie erwägen, die Kosten zu verlagern und nicht nur zu senken.
Denn es gibt so viele hybride Arbeitsmodelle, Co-Working-Spaces boomen.
Die Mitarbeiterproduktivität steigt, wenn das Raummodell zum Geschäftsmodell passt.
Eine steile These, aber für viele Unternehmen zutreffender denn je:
Hochstockige Standorte im Stadtkern sind heute kostspieliger, unnötiger Luxus.
Betrachten Sie an dieser Stelle Ihre voraussichtlichen künftigen Auslastungen und anschließend Ihre Raumkosten.
Können Sie mittel- und langfristig Miete- oder Gebäudekosten einsparen? Wahrscheinlich ja.
Diese neue Arbeitswelt muss für Ihre Leistungsträger genauso bzw. komfortabler sein.
Hybride Arbeit muss also
bedeuten.
Dann ist es eine Win-win-Situation.
Ihr Unternehmen spart horrende Raumkosten, Ihre Mitarbeiter gewinnen Flexibilität und einen attraktiven Heimarbeitsplatz.
Unter dem Strich und langfristig wird Ihr Unternehmen auch in den Zahlen deutlich profitieren.
Um erfolgreich zu sein, muss Ihr Ansatz für hybride Arbeit Ihrem Unternehmen zugutekommen.
Aber in vielen Aspekte kann es schwierig sein, Erfolg zu definieren.
Wie machen Sie etwa Mitarbeiterzufriedenheit oder -engagement messbar?
Wenn Sie keinen Rahmen für die Definition von Erfolg schaffen, wissen Sie nicht, ob Ihre Strategie für hybride Arbeitsformen funktioniert.
Die richtigen Daten für Ihr Controlling von hybrider Arbeit zeigen nicht nur, was funktioniert und was nicht, sondern auch Möglichkeiten, wie Sie Ihren Ansatz optimieren können.
💡 To-do für Ihr Unternehmen:
Machen Sie Ihren Führungskräften die große Gelegenheit klar: erforschen, experimentieren und lernen.
Jeder versteht, dass Anpassungen und Weiterentwicklungen hier nötig sind.
Sorgen Sie für moderne Feedbackmethoden, überwachen Sie Ihren Ansatz zu mobiler Arbeit über Kurzumfragen, 360-Grad-Feedbacks oder Workshops. Binden Sie Ihre Manager zu 100 % mit ein.
Beleben Sie so Ihre Unternehmenskultur neu und stoßen Sie dauerhaft kleine Verbesserungen an.
Ihre Mitarbeiter werden nicht nur glücklicher bei Ihrer Arbeit werden, sondern auch engagierter und produktiver sein. Und das ist der "best case", diese moderne Art des Employee Engagements.
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