Feuer frei!
Auf die umstrittenste, am meisten verunglimpfte Generation der Arbeitswelt.
Nämlich auf Millennials, die sich von Hierarchie nicht beeindrucken lassen.
Die faulen, wankelmütigen, verwöhnten Ypsiloner!
✋ Stop - nicht so schnell. Wir werden Ihnen das Gegenteil beweisen.
Die Arbeitsmoral der Generation Y ist einwandfrei, wenn eine Bedingung erfüllt ist.
Darum geht's hier:
Generation Y führen: Bleiben Sie weg mit Hierarchie
Millennials in der Arbeitswelt: Statistiken & aktuelle Studien
Arbeitsmoral der Generation Y: Die Bausteine für Ihr maximale Leistung
Fazit: Erfüllen Sie diese Bedingung als Arbeitgeber / Führungskraft
Sie werden es wissen oder vermutet haben. Hier kommt der Beweis:
Millennials mögen keine Hierarchien und Titel.
Sie legen Wert auf Eigenschaften wie Bescheidenheit, Offenheit, Unterstützung.
Die Umsetzung ist gar nicht so schwer, doch dazu kommen wir gleich.
Lassen Sie uns zuerst ihre Hierarchie-Phobie erklären. Über ihre Eigenschaften, die wir als Gesellschaft / Sie als Eltern / die digitale Welt in Millennials sozialisiert haben/hat (Sie suchen sich einfach zutreffendes aus).
Für sie überwiegen daher gewissen Dingen gegenüber anderen:
Gerade der letzte Punkt erklärt die tiefe Überzeugung, in einer Gruppe zu funktionieren.
Paaren Sie damit den Geltungsdrang, der gleichzeitig Fluch und Segen der digitalen Welt ist.
Sie müssen kein Verhaltenspsychologe sein, um zu wissen, dass diese Kombination quasi das Gegenbild zu jeder Hierarchieform ist.
Wie also führt man Millennials als Führungskraft erfolgreich?
Ach ja, vergessen Sie nie die Macht der Integrität.
Dieser Führungsstil müssen zu Ihnen persönlich passen. Vergleichen Sie sich dazu einfach mit den 7 modernsten Führungsmodellen.
- Millennials machen heute 40 % der globalen Belegschaft aus.
Deutschland hinkt in dieser Statistik deutlich hinterher: hierzulande ist knapp jeder Dritte Arbeitnehmer ein Millennial. Der Unterschied zum globalen Markt unterstreicht unser Demografieproblem.
- Lebenshaltungskosten sind für die Generation Y ein großer Faktor: 47 % leben finanziell von Monat zu Monat (Deloitte)
- Für 91 % aller Millennials hat Karriereentwicklung hohe Priorität - nur jeder vierte Millennial aber ist mit dem eigenen Karrierefortschritt zufrieden (Quellen: Robert Walters, Deloitte)
- 80 % der Generation Y finden es in Ordnung, einen neuen Job zu kündigen, der nicht ihren Erwartungen entspricht (Quelle: Outsider).
- Sie wechseln ihren Job häufiger als alle Vorgänger-Generationen - mit einer 285 % höheren Wechselbereitschaft als Generation X
- Millennials möchten mit ihren Vorgesetzten sprechen, aber nicht immer über die Arbeit. Dabei sprechen sie ihre Führungskräfte seltener selbst an als ihre älteren Kollegen (Quelle: Gallup)
- Millennials erwarten von ihrem Arbeitgeber, sich um ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden zu kümmern (Quelle: Gallup)
- 84 % aller Mitarbeitenden der Generation Y möchten remote arbeiten können (Quelle: Axios)
Über die Jahre der Arbeit in Unternehmen, über Beratungsprojekte, Umfragen, Interviews, haben wir die Arbeitsmoral der Generation Y studiert.
Wir haben Millennials gecoacht, herausgefordert, in Führungspositionen aufsteigen sehen.
Wir haben Ihre Merkmale studiert und publiziert.
Mit der Zeit ergab sich ein klares Bild über ihr Arbeitsethos.
Sie sind weder faul, noch laissez-fair. Sie sind nicht weniger leistungsbereit, sie arbeiten auch nicht weniger Stunden.
Oder um in ihrer Sprache zu bleiben: alles Fake News.
Das trifft nur dann zu, wenn Sie als Führungskraft folgende Regeln nicht umsetzen.
Achtung, wir starten direkt mit der ersten Regel - die gleichzeitig eine heiß diskutierte Personalkennzahl, das Employee Engagement, verbessert.
Ja, sie wurden umsorgter erzogen als andere Generationen. Viele von ihnen sind Einzelkinder. Sie „sollten es mal besser haben.“ (ein weiterer O-Ton ihrer Eltern.). Und viele Ypsiloner hatten schon im Kindesalter Mitspracherecht.
Millennials sind selbstbestimmt erwachsen geworden, sie sind Mitbestimmung gewohnt.
Diese Selbstbestimmung haben sie auf ihr gesamtes Leben übertragen.
Marken individualisierten ihr Angebot für diese Konsumgruppe. Ausbildungsberufe und Studienzweige wurden maximal diversifiziert.
Unser Arbeitsmarkt - mit viel zu großem Job-Angebot bei zu geringer Nachfrage an Bewerbern - ermöglicht(e) ihnen ebenfalls die maximale Auswahl.
So behandeln Sie das Arbeitsleben heute wie Konsumenten des Marktes.
Das alles ändert nichts an der Arbeitsmoral der Generation Y.
Diese ist genauso hoch wie die jeder anderen Generation.
Nur die Haltung ist verschieden.
Babyboomer und die Generation X erwarten finanzielle Sicherheit, Ethik und klare Strategien von ihrem Arbeitgeber. Wenn erfüllt, zahlen sich es meist mit Engagement zurück.
Für Millennials sind diese Werte auch wichtig, aber eben dann, wenn sie dabei selbstbestimmt arbeiten können.
Suchen Sie sich den Ursprung dieser Grundvoraussetzungen aus den oben genannten Herleitungen aus, aber geben Sie der Generation Y vor allem genau diese Selbstbestimmung.
Dann ist es ein garantiertes Win-Win.
Woran denken Sie, wenn Sie an Flexibilität denken?
Homeoffice, 35-Stunden-Woche, Gleitzeit?
Nun, da ist noch viel mehr...
Aber zunächst die Haltung der Generation Y:
Die Flexibilität ist genauso wichtig wie die Bezahlung.
Ypsiloner schreien danach, sie belohnen maximale Flexibilität mit Fleiß.
Sie wurden für diese Generation wie eine Art Währung.
Doch woran denken Sie dabei alles?
Hier einige Beispiele, gepaart mit den offensichtlichen:
Teilzeit
Gleitzeit
Schichtarbeit und Nachtarbeit
Vertrauensarbeitszeit
Rufbereitschaft.
Jahresarbeitszeit
Zeitwertkonto
Arbeitsmodelle
Job-Sharing
Job-Shadowing
Schichttausch
Altersteilzeit
Sie sehen, es geht um Flexibilität bei allem, was die Arbeit betrifft.
Die Arbeitsmoral der Generation Y steigt rapide, wenn sie solch flexible Möglichkeiten vorfinden.
Warum? Sie haben dadurch das Gefühl, selbstbestimmter arbeiten zu können...
Moment, das haben Sie schon einmal irgendwo gelesen!
Dieser Punkt erklärt sich kontraintuitiv - dann, wenn wir bei der Arbeitsmoral der Gen X und Babyboomer beginnen.
Sie fangen nämlich mit dem Ergebnis an.
Ältere Generationen unterstellen dem messbaren Erfolg im Job praktisch alles.
Einfach gesagt, kommen sie über diese groben Schritte zu diesem Ergebnis:
So sind sie es gewohnt, dass der Einzelne „ein Rädchen im großen Ganzen ist“ - und austauschbar.
Man lebt, um zu arbeiten oder die Arbeit definiert den Lebensstatus.
Das wiederum entspricht in keiner Weise der Arbeitsmoral der Generation Y.
Sie lehnen diese Normen des Arbeitslebens als veraltet ab.
Millennials stehen für sich selbst ein, sind auf ihre Art und Weise egozentrisch.
Die meisten von ihnen wurden mit dem mobilen Endgerät in der Hand erwachsen, in ihrer Entwicklung stets unterstützt, ermutigt und ermächtigt.
Von ihren Eltern, als frühe Generation X'ler oder Boomer, haben sie viel mehr Freiheit bekommen. Sie durften eigenverantwortlich Entscheidungen treffen, mit meist einer Konstante: Diese Entscheidungen mussten vernünftig sein.
Die Generation Y bekam eingeprägt, dass das Ergebnis stimmen muss. Der Weg dahin war ihnen überlassen.
Genau da liegen die zwei großen Unterschiede, die sich auf ihre Art zu arbeiten so wesentlich auswirken.
So ergibt sich auch ihr ein logisches Bild.
Die Arbeitsmoral der Generation Y steigt,
Geben Sie ihnen also Verantwortung im eigenen, kleinen Bereich - so liefern sie ein maximales Ergebnis.
Ein guter Kompromiss:
Visualisieren Sie das Ergebnis des Millennial im Team-Zusammenhang. Unterstreichen Sie die Bedeutung dieses Beitrags - ein Win-Win!
Millennials mögen Erlebnisse.
Sie lieben es, diese Erlebnisse mit anderen zu teilen. Sie wurden schließlich im (sozialen) Netzwerk groß!
Unabhängig des Geburtenjahrgangs ist der Mensch zudem ein soziales Wesen.
Austausch mit anderen erhöht die emotionale Bindung an diese anderen.
Warum erzählen wir Ihnen das?
Eine hohe emotionale Bindung wirkt aktiv gegen Fluktuation, eines der größten Kennzahlenprobleme für Unternehmen in dieser Zeit.
Sie wissen an dieser Stelle zwei weitere Dinge:
Für die bestmögliche Arbeitsmoral der Generation Y beutetet das:
Fördern Sie persönlichen und fachlichen Austausch innerhalb des Unternehmens.
Das funktioniert natürlich mittlerweile prima visuell.
Wenn wir aber ehrlich zu uns selbst sind, wissen wir, dass uns physisches Beisammensein weitaus mehr verbindet.
Egal, ob im Team, der Abteilung oder dem ganzen Unternehmen:
Sorgen Sie für viel Austausch-Möglichkeiten, bringen Sie Menschen aller Generationen zusammen.
Auch Millennials wollen einen sicheren Arbeitsplatz - der wird ihnen in unserem Arbeitsmarkt geboten ✔️
Sehen sie ihren Arbeitgeber in existenziellen Schwierigkeiten, ziehen sie weiter.
Sie wollen faire Arbeitsbedingungen - hier haben viele Unternehmen ein Thema. 🚫
Und so trenden Begriffe wie Gehaltsbandbreite oder Pay Gap Analyse. Sie betrachten eben auch ihre Bezahlung nicht nach einem „je höher die Position, desto höher das Gehalt"-Prinzip, sondern sehen ihre eigene marktgerechte Bezahlung als nicht verhandelbar. Es ist ein reiner Hygienefaktor.
Für die Arbeitsmoral der Generation Y ist das Gehalt ein Hygienefaktor. Als Unternehmen gewinnen sie mit diesem Thema nicht ihre Anerkennung - sie können aber viel verlieren, wenn sie nicht angemessen bezahlen.
Einigen wir uns also darauf, dass Fairness mit der Vergütung beginnt.
Für Millennials sind Bezahlung, Boni & Benefits so etwas wie die Grundvoraussetzung sich mit ihnen an einen Tisch zu setzen.
Bieten Sie diese Basis nicht, verändern sie die Spielregeln oder nehmen sie Gehaltsanpassungen nicht so vor, wie die Generation Y als fair empfindet, bricht alles Weitere.
Alles Weitere ist eine Menge.
Nicht für jeden der Generation Y, aber sie wissen: Millennials lieben Möglichkeiten.
So gründet sich Fairness in ihren Augen auf viel mehr des „Drumherums“.
Die Generation Y und auch Z legen die Messlatte noch höher: Sie möchten, dass sich Arbeitgeber gleichermaßen für Veränderungen einsetzen.
Dazu gehört eine vielfältigere Belegschaft, die Unterstützung ausländischer Mitarbeiter, die Stärkung ihrer Entscheidungsbefugnis und die Enttabuisierung von Gesprächen über umliegende Themen.
Es ist nur ein Einblick.
Sie haben längst verstanden, was die Generation Y ausmacht, viele weitere Punkte sind entweder logisch oder individuell pro Person.
Beginnen wir unser Fazit mit der Zusammenfassung der wesentlichen Punkte:
Das alles bringt uns aber immer noch zu einer zentralen Frage.
Die Antwort ist simpel.
Die Einstellung der Generation Y zur Arbeit folgt nicht der rigiden Ehrfurcht ihrer Vorgänger-Generationen.
Millennials sehen Arbeit (wie vieles andere) als Challenge mit vielen Möglichkeiten.
Sie möchten auch im Job ihr eigenes Ding machen, selbstbestimmt wirken können, vom Arbeitgeber unterstützt und befähigt werden.
Dabei folgen sie nicht blind dem System, das ihnen präsentiert wird.
Sie stellen es infrage, erwarten viele Dinge, die sich ihre älteren Kollegen nicht getraut haben, aus- oder anzusprechen.
Nach all dem, was sie nun über diese jungen Wilden gelesen haben...
...über ihre Arbeitsmoral, ihre Kommunikation in der Arbeitswelt, was ihnen wichtig ist, worauf sie wert legen ...
Ergibt sich nur eine wesentliche Bedingung.
Die Arbeitsmoral der Generation Y ist einwandfrei, wenn sie nach ihren eigenen Regeln arbeiten können.
Klingt zu groß?
Wir geben ihnen Beispiele:
Sie haben ein festes Hierarchieverständnis in Ihrem Unternehmen oder Ihrer Abteilung?
Brechen Sie diese festen Strukturen auf oder sehen Sie zu, dass diese ihre Generation Y nicht in ihrer Freiheit bei der Arbeit behindert.
Sie sind in der Nachfolgeplanung und bei Ihnen gilt: als Führungskraft sind Überstunden normal und auch im Urlaub ist man erreichbar?
Lassen Sie die Generation Y ihre Führungsrolle selbst definieren. Setzen Sie nichts von dem (Blödsinn) voraus, den sie als Teil der Führungsaufgabe jahrelang definiert haben. Entweder Millennials prägen Leadership in Ihrem Unternehmen nach ihrem eigenen Werteverständnis oder sie lehnen ihr Angebot ab und ziehen weiter zum nächsten Arbeitgeber, der das versteht.
Bei Ihnen sind Flexibilisierung der Arbeitsplätze aus Gründen xyz nicht möglich?
Vergessen Sie auch das. Die Generation Y interessiert nicht, warum es so scheinbar unmöglich ist. Jede Arbeitsumgebung lässt sich flexibler gestalten, man muss nur wollen. Denken Sie nicht Homeoffice = flexibel, betrachten sie die vielen Möglichkeiten aus dem Part zu Flexibilität oben im Text.
In Ihrem Unternehmen sind die Karrierewege überschaubar und seit Ewigkeiten fest definiert, weil „die Branche eben so funktioniert“?
Sie ahnen es: weg mit diesem Steinzeit-Denken.
Erst einmal definieren Millennials das Wort Karriere (mit großer Wahrscheinlichkeit) gänzlich anders als Sie oder Ihr Unternehmen. Weiterhin gibt es unzählige kreative Arten, die Entwicklungsmöglichkeiten innerhalb eines Unternehmens breit, attraktiv und individuell zu gestalten.
Auch hier gilt, sie müssen es nur wollen.
Wollen Sie es nicht? Kein Problem, aber gewöhnen Sie sich an viel Fluktuation und unzufriedene Mitarbeiter.
Diese Liste lässt sich anhand nahezu jeden Themas der Arbeitswelt weiterführen, der Punkt bleibt der Gleiche.
Akzeptieren Sie, dass die Arbeitsmoral der Generation Y anders funktioniert.
Sie haben andere Werte für sich definiert. Das Zentrale dabei ist, dass sie auf ihre eigene Art und Weise die Arbeitswelt erleben möchten.
Sie möchten so führen, wie sie es für richtig halten. Sie möchten so kollaborieren, wie sie es gewohnt sind. Sie möchten die maximale Flexibilität, mit der sie groß geworden sind.
Ermöglichen Sie ihnen genau das und sie kreieren Traumjobs für Millennials.